Private-Equity-InvestorInnen: Der Mythos Heuschrecke

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Das beste Image hatten Private-Equity-InvestorInnen noch nie. Anfang der Jahrtausendwende führte SPD-Politiker Franz Müntefering das Bild der Heuschrecke in die öffentliche Debatte ein. Seitdem halten sich diverse Vorurteile gegenüber der Finanzierungsform. Erst kürzlich erschien eine neue Studie, die Private Equity als Gefahr für Unternehmen ausmacht. Doch immer mehr UnternehmerInnen sehen in den InvestorInnen nicht die Heuschrecke, sondern den oder die HoffnungsträgerIn und verlässlichen Partner. Zurecht.

Vorurteile, die sich hartnäckig halten

Die Hans-Böckler-Stiftung warnt in ihrer neuesten Studie: Private-Equity-InvestorInnen schwächten die Unternehmen und erhöhten ihr Insolvenzrisiko. Wer sich durch die weiteren Ergebnisse liest, erfährt wenig Neues. Es werden die üblichen Vorurteile referiert. Unter anderem heißt es: Private-Equity-InvestorInnen würden Tarifverträge aushebeln, Sozialstandards für ArbeitnehmerInnen untergraben und Stellen streichen, wenn sie das Unternehmen sanieren. Die Fonds würden einen hohen Gewinn und hohe Manager- und Beratergehälter einstreichen, Gelder, die im Unternehmen an anderer Stelle fehlten und seine Entwicklung behinderten. 

Die Eigenkapitalquote von Unternehmen mit Private-Equity-InvestorInnen würde sinken. Die Unternehmen würden außerdem mit Schulden belastet, da die InvestorInnen die Übernahme meist nicht nur aus eigenen Fonds, sondern auch über Kredite finanzierten. Wer den Studienergebnissen glaubt, kann von Private Equity nur Abstand nehmen. Doch die Ergebnisse sollte man kritisch betrachten. 

Studienergebnisse mit Skepsis betrachten

Wie die negativen Ergebnisse der Studie zu erklären sind? Die untersuchte Unternehmenszahl ist mit unter 200 verhältnismäßig klein und nicht repräsentativ – und dass die Hans-Böckler-Stiftung arbeitnehmernah ist, ist auch kein Geheimnis. All das sind Faktoren, die man bei der Interpretation im Hinterkopf behalten sollte. 

Wer Studien sucht, die Private-Equity-Finanzierung in einem positiven Licht erscheinen lassen, wird auch diese finden. Die 2021 erschienene Studie „Von wegen Heuschrecke“ von inverto kommt so zu dem entgegengesetzten Schluss, dass Portfolio-Unternehmen von Private-Equity-Gesellschaften signifikant besser abschneiden als vergleichbare WettbewerberInnen ohne ein solches Investment. Auch hier mag kritisiert werden: Die AutorInnen sind nicht objektiv, sie stehen dem Finanzierungsmodell tendenziell positiv gegenüber. Auch hier ist die Stichprobe der untersuchten Unternehmen klein. 

Dass Private Equity seine Berechtigung hat und den unternehmerischen Erfolg beflügeln kann, erschließt sich bei näherer Betrachtung ganz ohne Studienschlacht. 

Vorteile von Private Equity für Wachstumsunternehmen 

Natürlich gibt es wie in jeder Branche schwarze Schafe. Es gibt Private-Equity-InvestorInnen, die kurzfristig denken und statt einer Wertsteigerung des Unternehmens nur ihren eigenen Kontostand im Blick haben. Doch die Mehrheit der InvestorInnen agiert anders. Verantwortungsbewusster. 

Denn was die KritikerInnen von Private Equity nicht verstanden haben: Wir haben als InvestorInnen ein Interesse an einer nachhaltigen und langfristigen Wertsteigerung des Unternehmens, damit wir es zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn verkaufen können. Statt auf kurzfristige Umsatzrekorde zu schielen, setzen wir auf einen „Buy and Build“-Ansatz. 

Wir wollen unsere Portfolio-Unternehmen weiterentwickeln. Dazu gehört auch, dass wir in MitarbeiterInnen investieren. Denn ohne sie lässt sich ein Unternehmen nicht maßgeblich skalieren. Dass Private Equity mit Stellenabbau und Abbau von Sozialstandards einhergeht, ist ein Vorurteil, das auf manche aber längst nicht auf alle Investoren zutrifft. 

Natürlich ist es in unserem Interesse, Kosten zu sparen. Aber was ist gegen Effizienz zu sagen? Wir sparen dort, wo es möglich ist, und stärken so die Wettbewerbsposition unseres Portfolio-Unternehmens am Markt. 

Erfahrungsvorsprung führt zu Win-win-Situation

Private-Equity-InvestorInnen sind keine Plünderer, wie es die Heuschreckenmetapher weismachen will. Für UnternehmerInnen sind sie sogar oft die bessere Alternative, wenn sie auf der Suche nach Wachstumskapital sind. Denn Private-Equity-InvestorInnen bringen nicht nur Kapital ein, sondern auch Know-how mit. 

Unsere vielfältige und langjährige GründerInnen- und InvestorInnenerfahrung fließt in die Strategieentwicklung für unsere Portfolio-Unternehmen ein. Probleme und Herausforderungen, mit denen die bisherige Geschäftsführung kämpft, können wir oft zügig lösen und so das Unternehmenswachstum antreiben. Frisches Kapital allein garantiert keinen Erfolgszuwachs. 

Vor allem beim Teilverkauf entsteht durch Private-Equity-InvestorInnen eine Win-win-Situation: Die GründerInnen verzichten zwar auf Unternehmensanteile, deren Wert steigt aber meist in einer Weise, die sie ohne InvestorInnenunterstützung längst nicht erreicht hätten. In unserem Verständnis sind wir als Private-Equity-InvestorInnen Partner von UnternehmerInnen, keine Heuschrecken. Wir teilen das Ziel, Umsätze und Gewinne nachhaltig zu erhöhen und gesundes Wachstum zu erreichen. 

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*FLEX Capital ist ein Private-Equity-Buyout-Investor mit Spezialisierung auf den Softwaresektor. Wir verfügen über maßgebliche Expertise bei der Unternehmensbewertung in diesem Segment.